Kaninchenzuchtverein

R 5 Lohmar e.V.

 seit  1906

  

Die Geschichte des Lohmarer Kaninchenzuchtvereins stellt sich vielschichtig dar. Der heutige Kaninchenzuchtverein „R5 Lohmar und Umgebung e. V.“ ist aus der Tradition zweier Kaninchenzuchtvereine hervorgegangen. Vor hundert Jahren wurde, wie das Archiv des Landesverbandes Rheinischer Kaninchenzüchter belegt, der ehemalige Verein „R 522 Troisdorf“ gegründet. Dieser Verein wurde im Laufe der Jahre umbenannt in den „R 5 Troisdorf“. 1962 schlossen sich diesem Verein Lohmarer Züchter an, da zu diesem Zeitpunkt der ursprüngliche Lohmarer Kaninchenzuchtverein „R342 Lohmar“, der 1948 nach dem Krieg keine Anhänger mehr in Lohmar gefunden hatte, nicht wieder belebt werden konnte.

Dieser in Lohmar im Gasthaus Johann Schneider, Hauptstraße, am 21.11.1931 gegründete Kaninchen­zucht­verein 1931 für Lohmar und Umgebung wies anfänglich weit mehr Mitglieder auf als der heutige Lohmarer Kaninchenzuchtverein. Das Vereinsleben, welches in den Grundzügen durch die Gründer Johann Schneider, Joseph Pollerhof, Johannes Bungert, Peter Heck, Heinrich Kirschbaum, Phillip Berg, Anton Berg, Heinrich Schmitz (Altenrath) und Wilhelm Pauli sowie Johannes Posterz straff organisiert worden war, war geprägt von vielen geselligen Veranstaltungen. Im ersten Vorstand waren die Herren Schneider und Kirschbaum als Vorsitzende, die Herren Bungert und Berg, Anton, als Kassiere und die Herren Pollerhof und Kirschbaum als Schriftführer vertreten. Als Stallkommission, die die Aufgabe hatte, monatlich über den Zustand der Stallanlagen und Tiere der Mitglieder zu berichten, fungierten die Herren Heck und Ramme. Diese Kommission fand in den folgenden Jahren so manchen Kritikpunkt, was für einige Mitglieder sogar in der Konsequenz endete, dass diese aus dem Verein ausgeschlossen wurden. Inwieweit hier allerdings Kriterien vergleichbar den heutigen Tiergesundheits- und Tierschutzkriterien angelegt wurden, bleibt offen.

Der Vereinsbeitrag betrug 50 Pfennig für die Beitrittsgebühr und monatlich 25 Pfennig. Der Monatsbeitrag wurde noch vor dem Krieg auf 15 Pfennig reduziert. Das Vereinskennzeichen „R342“ erhielt der Verein 1932, als dieser in den damaligen Kreisverband Rhein-Sieg aufgenommen wurde. Am 09.07.1932 trat Fritz Roland erstmalig in den Lohmarer Kaninchenzuchtverein ein. In den folgenden Jahren bis zur Auflösung des Vereins bekleidete Herr Roland verschiedene Vereinsämter. Aber auch an dem Kaninchenzuchtverein R 342 ging die Zeit des Nationalsozialismus nicht spurlos vorbei. Selbst hier wurden bereits seit dem Sommer 1933 die Führungspositionen mit NSDAP- treuen Mitgliedern besetzt, deren Mehrheit im Vorstand bis zum Ende des zweiten Weltkrieges andauerte. Die erste Kaninchenausstellung des „R342“ fand am 18. und 19. November 1933 im Lokal Kümpel statt. Bis zur Auflösung des Vereins im Jahre 1948 blieb der Verein, wenn auch viele Mitgliedschaften während und kurz nach dem Krieg ruhten, ein starker Verein mit vielen Mitgliedern.

Somit schließt sich der Kreis der Geschichte im Jahre 1966 mit der Schließung des Vereins­lokals des Troisdorfer Vereins (Lokal Thresen). Dem Vorschlag der Mitglieder Scheid, Krämer und Debuch folgend, hielt der Troisdorfer Kaninchenzuchtverein von nun an die Versam­mlun­gen in Lohmar ab. Am 1.1.1967 wurde einstimmig die Umbenennung des Vereins in „R 5 Lohmar und Umgebung“ beschlossen. Bei dieser Umbenennung wurde Wert darauf gelegt, dass auch zukünftig die Tradition des Troisdorfer Kaninchenzuchtvereins gepflegt werden sollte. Somit überreichte der Landesverband Rheinischer Kaninchenzüchter 1967 (ein wenig verspätet) die Urkunde zum 60-jährigen Jubiläum und erkannte den jetzigen Lohmarer Verein als Rechtsnachfolger des ehemaligen Troisdorfer Kaninchenzuchtvereins an.

Der Verein umfasste über 20 aktive Mitglieder und richtete Ende Oktober 1967 die erste Vereinsausstellung in der Gaststätte „Zur Bergschänke“ aus. Die Bergschänke wurde für über 30 Jahre das Vereinslokal und die Möglichkeit, Tiere an jedem letzten Wochenende im Oktober auszustellen und der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Von 1967 bis zu seinem Tod 1987 führte Fritz Roland den Verein und machte die Geselligkeit und Freundschaft zum Mittelpunkt des Vereinslebens. Auch Hubert Schüller, als direkter Nachfolger im Amt des Vorsitzenden und Doris Houck, die von 1991 bis Mai 1998 die Geschicke des Vereins lenkte, legten großen Wert auf die Fortführung der lieb gewonnenen Traditionen. Im Sommer 1998 übernahm Herbert Bartelt diese Aufgabe.

Der Verein wurde am 14. Juni 1985 in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Siegburg eingetragen. Die Anerkennung der gemeinnützigen Arbeit auch im steuerlichen Sinne erfolgte durch das Finanzamt Siegburg am 25. Juni 1991.

Leider nahm die Mitgliederzahl in der Vergangenheit deutlich ab. Das Interesse an der Haltung und Pflege von Kaninchen ist in der jüngeren Vergangenheit deutlich zurückgegangen, obwohl in Lohmar auf höchstem Niveau Kaninchen gezüchtet wurden und immer noch gezüchtet werden. Hiervon zeugen so manche hohen Auszeichnungen und Vereinsbeteiligungen auf Landesschauen und Bundesschauen. Aus Lohmar kamen und kommen Clubsieger, Club­meister, Kreissieger, Kreismeister, Landessieger, Landesmeister, Clubsieger von Bundes­vergleichsschauen und hervorragend im Bundes­ver­gleich auf Bundeskaninchenschauen und Bundesrammlerschauen bewertete Tiere, die in Deutschland sowie dem angrenzenden europäischen Ausland ihre Anerkennung finden.

Die Tiere der Vereinsmitglieder werden unmittelbar tierärztlich betreut, alle Fachfragen können auf den mittlerer Weile eher vierteljährlich stattfindenden Versammlungen geklärt werden. Die Mitglieder können sich regelmäßig über den neuesten Stand der Entwicklungen sowohl im Zentralverband Deutscher Rassekaninchenzüchter, im Landesverband Rheinischer Kaninchenzüchter und im Kreisverband Rhein-Sieg informieren, darüber hinaus aber auch Auskunft erhalten über die Entwicklungen in der Forschung zur Kaninchengesundheit, Kaninchenfütterung und Kaninchenhaltung.

Aus dem Jahr 1967 sind dem Verein bis heute treu geblieben: Frau Elisabeth Roland und Herr Hubert Schüller. Über die Jahre hinzugekommen sind Frau Irene Bartelt, Herr Robert Bartelt, und Herr Herbert Bartelt. Vor nun mehr auch mehr als 25 Jahren verstärkten Herr Hartmut Pauli und Herr Thomas Schneider den Verein. Nicht viel weniger Zeit haben sich Frau Angelika Keuler und Herr Hans Keuler dem Hobby verschrieben und nicht zuletzt ist auch Herr Rudolf Swart hinzugekommen. Die Vereinsschau ist nur beim Ausbruch der RHD- (Rabbit-Hamorrhagic Disease) oder Chinaseuche ausgefallen und findet leider aufgrund der schwindenden Mitgliederzahl und den Problemen um das Vereinslokal in den letzten Jahren nicht mehr statt. Nicht zuletzt aus diesem Grunde bemüht sich der Verein um eine enge Kooperation mit den Nachbarvereinen z. B. auf dem Lohmarer Stadtgebiet. Eine Konkurrenz zwischen den Ortsvereinen erscheint angesichts des Rückgangs des Interesses an der Rassekaninchenzucht nicht mehr zeitgemäß.

Über die Jahre hat der Verein in Lohmar viel Unterstützung erfahren sowohl von den Bürgermeistern der Gemeinde und später der Stadt Lohmar, von den Vertretern der Raiffeisenbank und der späteren Volksbank, von den jeweiligen Inhabern des Vereinslokals „Zur Bergschänke“, von Herrn Posterz, Herrn Sauer und vielen Freunden und Helfern. Alle zusammen haben es lange Jahre ermöglicht, die Kaninchenzucht in Lohmar aufrecht zu erhalten, als verantwortungsvolles Hobby zu gestalten und in der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Der Vorstand des KZV R5 Lohmar e.V.

 

 

 

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